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Ausarbeitung der Unterordnung von Uwe Guse

 

Wie beginne ich mit der Arbeit meines Hundes nachdem ich ihn bekommen habe?

Als erstes baue ich ein Vertrauensverhältniss zu ihm auf. Lobe ihn viel. Gebe viele Leckerchen, am besten mit einem Geräusch und wechsele beim Gassigehen immer wieder, ohne ein Kommando zu geben, die Laufrichtung.

( Am besten dort laufen, wo ich weite Sicht habe, damit der Hund ohne Leine laufen kann.)Dadurch bringe ich dem Hund von Anfang an bei, auf mich zu achten. Nicht umgekehrt. Dabei hilft uns der Umstand, das der Welpe in uns Vater oder Mutterersatz sieht. Dieses verändern der Laufrichtung wiederhole ich ruhig 10-15 mal hintereinander. Jedesmal wenn der Hund mich überholt hat.

Jeder verantwortungsvolle Züchter gibt seinen Welpen Namen. Bei mehreren Welpen im Wurf kommt das in den ersten Wochen aber nicht groß zum tragen. Jetzt liegt es an uns, diesen Namen sinnvoll einzusetzen. Stellt euch vor, der Name des Hundes wird beim gassigehen, beim füttern, beim spielen, bei jeder Art von arbeiten genannt. Was wird der Hund  beim hören des Namens somit verbinden? Eben. Nichts. Er wird ihn nicht als dass verbinden, was wir damit zu bezwecken glauben, sondern als eines von tausend Worten, die er jeden Tag hört aber gar nicht einzuordnen versteht. 

Leider sind wir Menschen nicht so gut und schnell unseren Vierbeiner so gut zu lesen, wie er es bei uns kann. Deswegen ist der Name des Hundes wie ein Jackpot zu behandeln und sollte nur in Verbindung mit Leckerchen verwendet werden. Wir sollten uns mehrere Möglichkeiten bereit halten um den Hund zu uns zu bekommen. Das geht zum Beispiel mit Kommandos, geräuschen oder auch Hundefeife. Wichtig dabei ist, dies mit Leckerchen zu verbinden.

Die richtige Bedeutung des Namens bekommt der Hund erst durch uns beigebracht. Nennen wir also jetzt den Namen des Hundes in jedem 2. Satz, wird er nie die Bedeutung für den Hund erhalten,  wie wir glauben. Der Name des Hundes sollte mit positivem verbunden werden. Also selten benutzt aber immer mit Belohnung. Auch wenn ich mich in meinem Leitfaden wiederhole. Zeigt es wie wichtig es ist. Ruft euch bitte einmal selber ins Gedächnis, wie oft gebt ihr den Namen des Hundes, ohne das es wirklich erforderlich ist. Es muß nicht heißen, Toni komm her! Toni, das sollst du nicht. Toni, lass das. Das könnte ich jetzt stundenlang so weiterführen. Daher merkt euch.  Den Name des Hundes nur im extrem positivem Sinne gebrauchen, als wäre es der Jackpot den wir uns alle wünschen.

Eventuell bin ich jetzt lange auf dieses Thema eingegangen, aber es ist wichtiger als viele glauben und fördert den zusammenhalt. Ich bin auch der Meinung das Hunde, die bewusst in diesem Sinne gearbeitet werden auch weniger fortlaufen und sich somit besser im Gehorsam befinden. Es gibt bestimmt noch viele Dinge die es im organisatorischen Bereich erwähnt zu werden wichtig sind, doch dafür gibt es schon viele geschriebene Werke. Daher möchte ich jetzt lieber auf Tipps eingehen, die uns den Weg zum erfolgreichen Hund erleichtern sollen. Die Ausbildung ist so vielfälltig, wie es sich die meisten Hundeführer erst einmal so gar nicht vorstellen.

Hier jetzt noch ein wichtiger Punkt den es in der gesamten Ausbildung zu beachten gibt. Kurze arbeiten bzw. Sequenzen sind das A und  O.  Alles in kleine Sequenzen gepackt macht viel mehr Spaß. Uns und dem Hund. Sollte ich mich also diesbezüglich wiederholen liegt das an der Wichtigkeit dieses Themas.

Auf Brustgeschiere sollte, wenn nicht unbedingt für gewisse arbeiten wie Fährte oder Schutzdienst, abgesehen werden. Brustgeschiere vermitteln dem Hund nur ein Kräftemessen mit dem Hundeführer, was wiederum nicht erwünscht ist. 

Es gibt Hunde die aufgrund der Rasse oder nicht so guter Vererbung schlechter spielen als andere. Richtiges spielen ist nicht sofortiger Bestandteil einiger Hunde. Spielen will gelernt sein. Spielen bedeutet auch nicht nur eine Beute fort zu werfen und den Hund diese holen lassen. Spielen bedeutet auch mit dem Hund zu zergeln. Hier ein wichtiger Bestandteil, „verwehren schafft begehren.“Ich biete dem Hund die Beute also an und ziehe sie wieder weg. Jedoch Leute, vorsichtig, mit bedacht. Nur so schnell oder eben langsam, das er nicht daran kommt. 4 bis 5 mal entferne ich die Beute vor der Nase des Hundes, ohne das er daran kommt, danach tue ich so, als wäre der Hund der schnellere und lasse ihn in die Beute beißen. Danach wird gezergelt. Jeder Hund sollte nach dem Training eine phase der Ruhe haben. Deshalb ist es wichtig nach der Trainingseinheit, dem Hund seine Pause zu gönnen, indem man ihn sich selbst überlässt. Das kann so aussehen, das er für sich alleine und ohne Ablenkung ist. So hat unser Kumpel Zeit, die geleistete Arbeit revue passieren zu lassen. Stellt euch vor, der Hund bleibt nach der Arbeit bei euch und nimmt sofort wieder neue Eindrücke auf. Er kann also nicht die geleistete Arbeit verarbeiten.        

Dazu ein Beispiel. Stellt euch vor, ich erkläre Euch als Ausbildungswart mehrere Übungen direkt hintereinander. An was könnt ihr euch noch von der ersten erklärten Übung dann noch erinnern? Hätte ich es bei einer Übung belassen, könnte der Hundeführer sich über diese Arbeit Gedanken machen und wäre nicht überfordert. 
 
Von vielen belächelt, aber von Hundevereinen oft ohne IGP Sport getätigt, sind Gruppenarbeiten. Durch Gruppenarbeiten wird dem Hund vermittelt auch unter Ablenkung erlernte Übungen abzuleisten. 1991 habe ich in Rhede gesehen, das jeder arbeitende Hund an einer 5 oder 10 m Leine von einer 2. Person gehalten wird. Diese Person übernimmt die Korrektur.  Dies bedeutet eine gewisse Vorbereitung. Was bedeutet, erst wird die Leine am Hund angebracht ohne das Sie jemand anfasst. Nach meinetwegen 5-8 Übungseinheiten läuft eine Person hinter dieser Leine her, ohne Sie anzufassen. Auch hier wieder nach eingewöhnungszeit, wird die Leine auch zum korigieren benutzt. 
 
Ein weiterer Punkt der von vielen unterschätzt wird, ist die Trainingsdauer. Statt den Hund in den ersten Monaten einfach nur Hund werden zu lassen und 6 bis 7 Monate zu warten um dann 15 bis 20 Minuten zu arbeiten, kann ich von klein auf in kurzen Sequenzen arbeiten. Wenige Sekunden, wenige Schritte und ganz wichtig, die Belohnung nicht vergessen. 
 
Ebenso denken viele, das Kommando Fuß bedeutet loslaufen. Dieses Kommando sollte dem Hund signalisieren, ab sofort konzentriert den Hundeführer anzuschauen. Dazu stehe ich rechts, neben meinem links von mir sitzenden Hund und halte meine linke Hand über den Kopf des Hundes. Um es besser zu verstehen, das ist eine ganz normale Grundstellung. So, das er das Leckerchen sieht und in der Verlängerung seines Blickes mich anschaut. Dazu 2 wichtige Dinge. Ich stehe gerade in Laufrichtung ( nicht schräg zum Hund gedreht ).  Der Hund in Grundstellungsposition, also auch gerade neben mir. 
Das lässt sich perfekt durchführen vor einem Spiegel. Das Geradestehen funktioniert sofort klasse und ich sehe, ohne mich seitliäch zum Hund drehen zu müssen die Reaktion des Hundes. Dann bekommt der Hund das erste Leckerchen in rascher Folge das 2. und das 3. Nach 2 bis 3 Sekunden. Dabei ist zu beachten, das sich in der linken Hand nur ein Leckerchen befindet. Rechts mehrere. In der gleichen Sekunde, in der ich dem Hund das erste fressen lasse, lege ich zeitgleich, also im gleichen Moment ein Leckerchen in die linke Hand nach. Was der Hund ruhig sehen soll. Warum? Ein Hund der seine Belohnung erhalten hat, hat erst mal sein Triebziel. Er würde genüsslich in die Weltgeschichte schauen und sein Fressen geniessen. Lernt er aber nach dem ersten, noch mehrere Leckerchen zu bekommen, erwecken wir bei ihm eine Erwartungshaltung. Das ist das, ohne das wir bei den späteren arbeiten mit dem Hund keinerlei Erfolge erziehlen könnten. Den das Leckerchen muß nach und nach immer mehr abgebaut werden. Hat der Hund das verinnerlicht, und nach den ersten Leckerchen folgen noch mehr, wird die Pause dazwischen immer größer und das Wichtigste, wir haben seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
 
Funktioniert das und wir können den Hund über einen längeren Zeitraum auf uns fixieren, kommt mit dem linken Fuß der erste Schritt. Doch auch hier zählt. Machen wir über 3 bis 4 Wochen immer nur wenige Schritte, machen wir nichts verkehrt. Wird es uns zu schnell zu langweilig, und laufen zu früh zu viel, wird der Hund überfordert und fehler machen. Im Umkehrschluß muss ich dann wieder Zeit dafür aufwenden, die Fehler wieder zukorigieren. Das kann man sich sparen. Es gibt zwar keine fehlerfreie Ausbildung. Jedoch sollten wir durch bedachte Ausbildung versuchen, überflüssige Fehler zu vermeiden und vor der Arbeit unser Arbeitspensum vor trainingsbeginn fest im Kopf haben. 
 
Nicht zu vergessen, zwischen den enzelnen Sequenzen immer wieder spielen. Ich kenne niemanden der zuviel gespielt hat. Zu früh zu wenig zu spielen, macht den Hund schlau und lässt die Erwartungshaltung beim Hund schwinden, wenn nicht sogar zerstören. Ein Spruch den ich immer nur wiederholen kann, ist!
 
Einen Hund den man schlau gemacht hat, 
bekommt man nie wieder dumm.

Ein Spruch von Mark Twain besagt:  

Wer nicht genau weiß wohin er will, darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders raus kommt.

 

Beim Thema um eine Stange zu laufen, habe ich wie vorher schon mal erwähnt, das naturell des Hundes erkannt und lasse ihn, in der für ihn bevorzugten Wendung ( Bogen ) um die Stange laufen. Diese Tätigkeit kann ich hinterher für viele andere arbeiten nutzen. Z.b. springen über eine 1m Hürde( nach der Holzaufnahme ), 180 Kletterwand, Vorausarbeit, Revieren. Jetzt werden sich einige fragen, wieso 1m Hürde?  Es gibt Hunderassen, denen darf man das Springen nicht mit Triebziel beibringen. Da der Trieb den Hund nicht vernünftig denken lässt, sondern das Gehirn ausschaltet und nur zu dem Schluss kommt, haben,haben,haben. Dadurch wird der Sprung schnell und flach und nicht kraftvoll und hoch. Die zu umrundende Stange ist als Triebziel schwach genug und trotzdem ein klares Bild für ihn.

Fange ich an meinen Hund springen zu lassen, geht es über 10 cm hohe Bretter. Über diese darf er im Welpenalter von  meinetwegen ca. 3-4 Monaten überspringen. Alles ohne Leine damit der Hund sich entwickeln kann und seinen eigenen Rhythmus findet. Geht er dort ohne Probleme rüber, kommt ein Brett in gleicher Höhe 15 cm dahinter.  Funktioniert auch das, kann ich die Bretter noch etwas auseinander stellen ( 20 -25 cm ). Klappt es auch hier, kommt die erste Erhöhung. 20-25 cm aber auch wieder nur ein Brett. Auch dort kommt anschließend ein zweites Brett der gleichen höhe dahinter.  Und so erhöhe ich immer weiter in kleinen schritten. Und jetzt kommt wieder warum ich das alles überhaubt aufschreibe. Fange ich mit meinem jungen Hund diese ganzen arbeiten in kleinen Schritten an, kann ich mir jede menge Zeit lassen und kann meine fortschritte klein halten ohne zu übertreiben. Warte ich zu lange mit vielen arbeiten die ich früher hätte anfangen können, muß ich später die Anforderungen zu schnell erhöhen, wobei in den meisten Fällen die Qualität der Übung auf der Strecke bleibt. Dann wird nämlich zu schnell zu hoch gearbeitet, was es dem Hund sehr schwer macht seine eigene Sprungtechnik zu entwickeln.

Nehmen wir mal springen über die Schrägwand.
Hier muß ich sagen, haben die wenigsten Probleme. Jedoch auch hier sieht man viele Hunde bei denen der Trieb die eigentliche Arbeit zerstört. Er springt die Wand schon oben an, um auf der anderen Seite von oben abzuspringen. Da sieht man, das Arbeitsfreude nicht gleich grenzenloser Trieb seien sollte. Es heißt nämlich: Kletterwand. Mit diesem Namen ist eigentlich schon alles erklärt. Bei der anfänglichen Übungsausführung könnte die Schrägwand flacher gestellt werden, und der Hund in läuferischer arbeit darüber geführt werden. Da für die heutige Ausbildung ohne Hilfsmittel nicht mehr auszukommen ist, ist das auch hier unumgänglich.  Eine mögliche Situation dem Hund das Springen zu vermiesen wäre, 2 Rundbögen ( quer zur Sprungfläche )auf beiden Seiten der Kletterwand zu stationieren, die dem Hund das abspringen von oben erschweren. Diese Rundbögen können Leerrohre für Kabel sein. (In jedem Baumarkt erhältlich). Diese Bögen werden rechts und links relativ mittig am Boden der Kletterwand  schräg in den bodengesteckt. So, das wenn ich neben der Schrägwand stehe, ein Bogen schräg nach vorne und einer schräg nach hinten stehend aufgestellt ist. (Im gleichen Winkel, wie die Schräge zum runterspringen.),Zum besseren Verständniss. Der Hund muss dadurch die KLETTERWAND flacher, also weiter unten anspringen und auf der anderen Seite unter dem Bogen durch gehen. Was darum bedeutet, das der Querbogen nicht höher ist als die Kletterwand. Damit möchten wir das abspringen von oben verhindern.
 
Eine Sache, die viele überhaubt nicht beachten und auch kaum darüber irgendwo geredet wird. Das naturell bzw. die ererbte Veranlagung sich zu drehen. Wer von Euch hat sich schon einmal Gedanken gemacht in welche Richtung der Hund sich dreht, wenn er zum Beispiel beim spielen den Ball aufnimmt. Das kann ich gebrauchen für das apportieren. Dadurch weiß ich, wie herum sich der Hund nach der Holzaufnahme dreht. Warum soll ich die Arbeit investieren und einen linkshänder auf die rechte Hand umtrainieren? Das Naturell des Hundes nutzen, ist immer die beste Variante. Dieses Verhalten kann mir auch nützen bei der Umrundung von verstecken im Schutzdienst.
 
Arbeit mit einer Kiste (BOX ) ist etwas, was auch sehr gut von unseren Hunden schnell verstanden wird. Der Bezug für den Hund an eine Box ist der, das ich die Übungen je öfter ich sie mache vom Hund immer schneller angenommen werden, bzw. auch durchgeführt wird. Stelle ich die Box nach 3- 4 Wochen training egal wo auf den Platz, weiß der Hund sofort was an dieser Stelle trainiert wird. Das trainieren der Übungen Sitz, Platz, Steh in der Box kann ich zu Beginn mit heben der Hand versuchen, den Hund in die gewünschte Position zu bringen. Alles OHNE ein Kommndo zu geben. Je öfter ich den Hund mit etwas Geschicklichkeit in die Position gebracht habe die ich mit meiner Handhaltung von ihm verlange, fange ich an nach der Veränderung des Handkommandos von meinetwegen Sitz in Platz das Wort der jeweiligen Übung zu sagen. Und das dann bei jedem Handzeichenwechsel. Handzeichen anschließend sodald ich sehe der Hund geht in die gewünschte Position wieder das Kommando. Das ist fehlerfreies lernen. Da ich ein Kommando gebe, das der Hund von selbst ( durch die Handbewegung von mir ) ausführt. Fange ich aber sofort mit Kommandos an, müsste ich negativ einwirken, da er meinen Befel missachtet. Bei der Übung Platz wäre es von Vorteil zu wissen, wie legt sich mein Hund bei Platz. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten. Entweder der Hund schmeisst bei dem Kommando die Beine nach vorne, oder erlegt sich aus zum Beispiel aus der Sitzposition in Rückwärtsbewegung hin. Über all das sollte sich jeder Hundeführer gedanken machen um seine arbeit zu erleichtern.
 
Auch eine Tätigkeit die oft unterschätzt wird und auf den Figurand geschoben wird, ist die unterschiedliche laufversion bei, Fuß und Transport. Beidem Kommando Fuß, schaut der Hund in Richtung unseres Gesichtes. Bei Transport, trotz korektem fußgehen, zum Figurant. Die Art für das Fußgehen ist im vorderen Bereich schon beschrieben. Das Kommando, transport, könnte ich anfänglich mit Hilfe eines ca. 60-70 cm von mir stehenden Stuhles oder einer anderen Erhöhung erarbeiten. Leckerchen darauf positioniert und mit kommando Fuß in die Position zum anschauen bringen. Bei dem Kommando, transport, kann ich anfänglich mit der linken Hand in Richtung Stuhl zeigen. Schaut der Hund in die Richtung des leckerchensauf der Erhöhung sage ich Sitz und gehe mit dem vom Hund RECHTEN Fuß einen halben Schritt nach vorne um ein Leckerchen mit der rechten Hand zu nehmen. Den RECHTEN Fuß wieder in Grundstellungsposition zu stellen, das Leckerchen danach in die linke Hand geben und anschließend füttern. GANZ WICHTIG DABEI, ZU ANFANG EINE 2.PERSON DIE DEN HUND DARAN HINDERT SICH SELBST NACH VORNE ZU BEGEBEN UM SICH SELBST ZU BESTÄTIGEN. Danach wieder das Kommando Fuß zum anschauen.  Schaut er dorthin, setze ich den rechten fuß 40 bis 50 cm nach vorne um den Stuhl zu erreichen und ihm, (dem Hund, der immer noch in Grundstellung neben mir sitzt ) ein Leckerchen zu geben. Die Kommandos werden jetzt öfter gewechselt. Fuß und transport. Jedoch ruhig und mit genügend Zeitabstand. Zu schnelle Kommandos fördern hektik. Die wollen wir aber nicht. Und es wird mit dem Hund noch kein Schritt gemacht.
 
Nimmt der Hund beide Kommandos sicher und fehlerfrei an, lege ich zu den Leckerchen eine Beißwurst. Bestätige aber mit Leckerchen. Letztendlich geht es darum dem Hund beide varianten für das Kommando beizubringen, und später den ersten Schritt in Richtung Beute zu machen. Geht es dann in Richtung loslaufen, ist eine 2. Person ebenfalls angebracht. Bis hierher ist es aber auch vom Hundeführer allein zu bewältigen. Mit etwas geschick. Oft können wir sehen das der Figurant derjenige seien soll, dem Hund das alles bei zu bringen. Jedoch ist die Reizlage in der Unterordnungsphase eine ganz andere und der Hund versteht es so viel einfacher. Ihr seht, aus wie vielen einzelarbeiten und wie vielfältig das bisher niedergeschriebene schon ist. Ist jemand der Meinung das auch noch hinzubekommen, wenn Er oder Sie erst ein Jahr versucht seinem Hund nur das Fußlaufen bei zu bringen, um dann erst mit anderen Arbeiten zu beginnen?
 
Noch eine Tätigkeit die von jedem allein gemacht werden kann, ist für vorrausund das apportieren unerlässlich. Schnelles entfernen sowie das schnelle zurückkommen. Das funktioniert zum Beispiel mit einem Leckerchen das ich auf ebener Erde wegwerfe. ( Bitte nicht auf dem trainingsplatz üben ).Den Hund bis zum erliegen des Leckerchens am Halsband festhalten und ein wenig heiss machen, um ihn dann dorthin laufen zu lassen das er es frist. Nachdem er gefressen hat habe ich aber den größeren Jackpot bei mir. Also läuft er schnell weg und kommt schnell wieder. In dieser Phase immer seitlich zum Hund stehen. Schließlich trainiere ich hier das entfernen und zurück kommen. Das VORSITZEN ist eine andere Arbeit und wird separat trainiert. Ein Problem das ich oft sehe beim Vorsitz. Ich sehe häufig, das sich der Hundeführer die Hände vor den Bauch hält, sich aber leicht nach vorne beugt um den Hund dicht vor sitzen zu haben. Stellt euch vor ihr steht an einem Steinbruch unten. Wenn ihr euch jetzt unten ein Loch graben sollt. Müsst ihr damit rechnen, das alles über euch zusammen bricht. So kommt sich ein Hund vor, über den ich mich nach vorne beuge. Ich darf mich nicht nach vorn beugen, da mein Hund genau aus diesem Grund weiter weg sitzen bleibt. Setze ich mich auf einen Stuhl und halte die Hände in Brusthöhe vor mich, kommt der Hund dicht vor. Schlieslich bin ich dann auch nicht diese furchteinflössende große Person und beuge mich auch nicht nach vorn. Das mit dem Stuhl ist einer von vielen Möglichkeiten. Meine Zusammenfassung hier soll nur ein kleiner Ratgeber sein. 
 
Ein Kommando für das schnelle zurückkommen zum Hundeführer wäre angebracht. Schlieslich geht es nicht nur ums zurückkommen, sondern er soll es schnell tun. Hier den Namen zu verwenden wäre möglich. Dazu ist es wichtig, den Namen des Hundes vorher nicht mit anderen Worten zusammen zu nennen. Jeder Ruf des Namens sollte ein Jackpot ( Leckerchen /Ball )sein. Bei einigen Übungen ist es erlaubt den Hund mit Namen zu rufen.. Die angenehme Bestätigung bei uns, führt ausserdem dazu, das der Hund beim fortlaufen, welches für uns unerwünscht ist, ein besserer indikartor sein kann, ihn zu uns zurück zu bekommen. Nun, falsch gemacht habe ich auch nichts, wenn er sich bei mir wohl fühlt. Jetzt etwas was nicht mit dem Hundesport direkt zu tun hat. Ein Hund der im Begriff ist wegzulaufen. In den SELTENSTEN FÄLLEN kommt ein Hund beim weglaufen auf das Kommando hier zurück. Es ist leichter, Erfolg dabei zu haben, das Kommando PLATZ zu rufen. Natürlich muss diese kommando auch trainiert werden. Dabei wichtig das dass Kommando in Reichweite des Hundes klappen muss. Danach baue ich erst Entfernung ein.
 
Nehme ich einmal das voraus. Stelle ich erst einmal fest, das ich viele Möglichkeiten habe es ihm beizubringen. Auf alle einzugehen habe ich jetzt nicht vor. Ich habe zwar einiges zu Papier gebracht, jedoch möchte ich hier nur auf verschiedene Varianten eingehen. Es gibt viele Triebziele. Zum einen Leckerchen, Spielgegenstand, eine Ballmaschine, eine Stange zu umlaufen. Dem einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Alle arbeiten setzen eines voraus. Ein schönes schnelles, Platz. Zusätzlich ist immer von Vorteil, ein für den Hund klares Bild. Auch wenn ich mich hier auch noch einmal wiederholen muß. Jedem dieser arbeiten muß eine klare Ansage vorweg gehen. Sei es ein vor jeder vorausarbeit gleichlautendes Kommando. Ich favorisiere, WO IST DER BALL?
 
Hier einige Risiken die es zu bedenken gilt. Voraus mit Leckerchen. Nachdem der Hund viele male bis zum Leckerchen durchlaufen und es fressen durfte, wird er das Kommando nicht unbedingt annehmen. Läuft er trotz Kommando einfach weiter, erfährt er ein Erfolgserlebniss, was ihm schlecht wieder zu nehmen ist. Er wird es versuchen immer öfter zu tun. Das gleiche wird passieren bei der Arbeit mit einem Spielgegenstand. Auch dort erhält er sein Triebziel wenn er trotz Hörzeichen durchläuft. Eine Möglichkeit wäre, mit Triebziel durchlaufen lassen, mit kommando geben Triebziel weg lassen. Eine Ballmaschine kann eingesetzt werden nach bedarf, da ich diese per Fernsteuerung auslöse um so ein selbstständiges belohnen auzuschließen. Das umlaufen einer Stange hätte etwas positives zur Folge, der Hund wird immer bei MIR bestätigt. Um noch einmal auf die vorherigen Methoden zu kommen. Peter Scherk erklärt in seinem Buch, Gemeinsam Erfolgreich, den Spielgegenstand das Leckerchen ect.  immer an die gleiche Stelle am Ende des Platzes zu legen.. Er arbeitet auch mit einem Beispiel. Stelle dir vor, du kommst nach Hause und legst die Schlüssel immer, immer an die gleiche Stelle. Jetzt legst du sie einmal in Gedanken woanders hin. Wenn du sie wieder brauchst und sie nicht am gewohnten Pplatzliegen, WO SIND SIE?  Jetzt geht die Sucherei los. Und siehe da? Ist das nicht das gleiche Bild wie auf dem Hundeplatz. Die Art des Hundes sein Leckerchen oder den Ball zu suchen, was natürlich auch die Geschwindigkeit für das Voraus meisstbeeinträchtigt. 
 
Um auch für dieses Voraus dann die richtige Grundlage zu haben, ist die schnelle und korrekte Auführung des Kommandos PLATZ Voraussetzung. Was uns wieder zur Boxarbeit führt. Eine Methode die auch für andere Sportarten von Nutzen ist. Denn Sitz, Platz und Steh an Ort und Stelle als auch Kommandos auf Entfernung, gibt es in auch in anderen Sportarten.
 
Dauerplatz :  Die Platzübung in vielen Übungen schon angesprochen ist durch die Box schon recht gut vorgearbeitet. Wie auch schon mal erwähnt. Die Box als kleine Hilfe ist ein einfaches, jedoch super hilfsmittel. Alternativ kann ich ein Querbrett vor dem Hund zu deponieren. Was lediglich den Hund daran hindern soll sich Stück für Stück vor zu schleichen. Das ist auch mehr eine psychologische Sperre. Immer wieder zu sehen das Hunde, wie Bart Bellon immer sagte, in Couch Position liege. Das bedeutet, sie legen sich auf die Seite. Dazu ein Tipp für Hundeführer deren Hunde sich auf die Seite. Ich gewöhne dem Hund das laufen über ein ca. 30-35
zentimeter breites Brett.  (Kann von der Größe des Hundes abweichen) meinetwegen 2 meter lang. Hat der Hund sich daran gewöhnt und läuft er darüber ohne nachzudenken, lasse ich ihn darauf Platz machen. Entweder er liegt in vorschriftsmäßiger Position, oder er fällt runter. Er lernt also ordungsgemäß in Sphink Position zu liegen. 
 
Alle hier von mir angesprochenen Themen sind nicht der Weisheit letzter Schluß. Es gibt noch viele Methoden und Wege die Hunde  auszubilden. Ich möchte jetzt hier auch noch einmal einige Weisheiten aus niedergeschriebenen Zeitschriften wiedergeben die in meinen Augen in wenigen Worten wiedergeben wofür ich viele Seiten verbraucht habe. Bevor ich zu den 10 Grundregeln komme noch einmal den Hinweis:  
 
Ich trainiere nicht nur das was der Hund kann, sondern mehr das was er nicht kann.
 
Je genauer du weißt, was du trainieren willst und je besser du dein Training analysieren und kontrolieren kannst, je effektiver ist das Training.
 
Die 10 Grundregeln für ein effektives Training:
 
1. Definiere einklares Trainingsziel, und immer nur eins.
2. Kontrolliere, analysiere und protokoliere dein Training.
3. Zerlege die Übungen in kleine Ausbilungsschritte und trainiere immer der kleinsmöglichen nächsten Schritt.
4. Führe Kommandos erst ein, wenn du das Verhalten sicher auslösen kannst. 
5. Ändere immer nur ein Element deines Trainigs.
6. Belohne deinen Hund zunächst immer, dann variabel und leistungsbezogen.
7. Trainiere in kurzen Einheiten.
8. Trainiere an verschiedenen Orten und unterschiedliche Varianten der Übung, damit der Hund generalisieren kann.
9. Plane auch Regenerationsphasen.
10. Eigne dir umfassendes Wissen über das Lernverhalten des Hundes und die verschiedenen Trainingsmethoden an 
 

Für mich geht es lediglich darum Hundeführer bzw. Hundebesitzer darauf aufmerksam zu machen, wie großflächig das Spektrum der Ausbildung ist und sich viele Gedanken  macht seinen Hund zu verstehen. Ein großer Fehler ist es, den Hund zu vermenschlichen. Jetzt zum Schluß möchte noch auf ein wichtiges Detail eingehen. Schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum Hunde auf Prüfungen kommandos, die sie im Training sonst beherschen, nicht ausführen? Das liegt zu 99 % daran, dass im Training das Kommando aus dem Bauch heraus, ohne Nervosität und ohne nachzudenken fast immer gleich betont wird. Bei der Prüfung möchte der Hundeführer, das der Hund die Übung zu 100% ausführt und betohnt das Kommando ganz anders. Meist lauter oder härter um sicher zu stellen, das der Hund uns auf jeden Fall hört. Und genau da liegt das Problem. Der Hund lernt in der Ausbildung den Wortlaut für das jeweilige Kommando. Eine andere Betonung in der Prüfung, ist für den Hund ein anderes Kommando und er wird daher nicht wissen was gemeint ist. Daher bitte daran denken. Bevor dem Hund die Kommandos beigebracht werden, trockenübung. Das heisst, ohne unseren vierbeinigen Freund Sprachübungen durchführen. Dazu ein kleiner Tip. Schaut euch um ob ihr alleine seid. Bei vielen kommen Selbsgesprächenicht so gut an.

Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig für den schönen Hundesport sensibilisieren und würde mich freuen mit einigen hier beschriebenen Tips für mehr Erfolg eurer Sportart beizutragen.

Allen viel Erfolg für die weitere Zukunft.

Uwe Guse